Freitag, 17. Juni 2016

Michael Aggelidis, Mitglied im Vorstand von DIE LINKE.NRW

Der studierte Jurist Michael Aggelidis zeigt seine Aktivitäten gerne auf Facebook. So schrieb er zu diesem Foto: "Paris: Place d´ Italie 12.40 eine Auftaktkundgebung, viele Tausend TeilnehmerInnen versammeln sich zur Kundgebung gegen die französische Agenda 2010! Der Landesvorstand DIE LINKE.NRW ist dabei! Irre Stimmung!

Kurzbericht von Christoph Diederich

   Kurz nach seiner Wahl in den Landesvorstand auf dem Landesparteitag im Juni dieses Jahres zeigt er als Vertreter von DIE LINKE.NRW auch in Frankreich Flagge, Michael Aggelidis. Er setzt als Grieche die mit Abstand älteste Idee von Demokratie fort: Mitbestimmung durch Solidarität! Persönlich kennen gelernt habe ich ihn auf einer Mitgliederversammlung DIE LINKE.ISERLOHN (Mutterverband von Hemer). Ich setzte mich als Gast an den Tisch und unterhielt mich mit ihm. In diesem kleinen Bericht möchte ich ihn als eine der zahlreichen sozialen Persönlichkeiten unseres Landes vorstellen.


Sein Kern


Thema: Klima und Umwelt ist käuflich

Braunkohle Tagebau Hambach
   Sein Anliegen ist der Klimaschutz. Die Lösung ist für ihn eine Energiepolitik in öffentlicher Hand und nicht für eine rein private Kapitalanlage, welche Umwelt und Natur unkontrolliert vernichtet.

   Hierfür nahm er bereits an Energiekonferenzen zu seinem Thema teil. Besonders NRW ist mit seinem unvorstellbar großen Braunkohletageabbau für den CO²-Ausstoß und der damit einhergehenden Klimaveränderung verantwortlich. Er bezieht sich auf Aussagen des Weltklimarates, in dem die fähigsten Köpfe der Welt eine düstere Prognose unserer Zukunft voraussagen. Er unterstreicht die Dringlichkeit eines sofortigen Austritts der praktizierten Kohle-Energie und verweißt auf natürliche Ressourcen, wie Wasser- und Windenergie.


Luftaufname Braunkohleabbau Hambach
   Es ist ein schwieriges Thema, an dem er herantritt. Denn politisch regulieren die Lobbyisten der Energieindustrie unser Leben und nicht die demokratisch gewählte Regierung. CDU, FDP und SPD bilden die Firewall gegen Mitbestimmung der Bürger für große und mächtige Energie-Konzerne, welche mit Etagen voller Anwälten sich ihre eigene Gesetze schreiben und diese lediglich im Spendenköfferchen gepolstert unserem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Somit wird die Energiepolitik einzig und alleine für Rendite, somit für private Zwecke, genutzt. Das Weltklima nimmt dadurch schon lange nicht mehr an der sozialen Marktwirtschaft teil. Viel schlimmer noch! Wir können uns bei den Aktionären der Energiegiganten für künftige Dürren und größer werdende Unwetter bedanken, wie sie auch immer mehr von den Bürgern wahr genommen werden. Das Weltklima verkommt zu einer Geldanlage und verheerende Konsequenzen für kommende Generationen werden billigend in Kauf genommen. Die Folge: Der Reiche braucht keinen Staat, er hat Geld wie Heu und genießt die Freizügigkeit der Globalisierung in fernen Steueroasen. Michael Aggelidis sagt dazu: "Die Energiekonzerne stehlen sich der Verantwortung und bürden den SteuerzahlerInnen die Kosten für die Folgen ihrer jahrzehntelang völlig unverantwortlichen Investionspolitik auf".


Thema: Europa

   Unser Kontinent ist weitestgehend zusammen gewachsen, Zollschranken abgebaut. Die vielen Länder mit ihren unterschiedlichen Kulturen vereinen sich zu einem einzigen großen Wirtschaftsraum mit einheitlicher Währung. Doch wie die Währung auch heißt, es bestimmen mittlerweile einzig und alleine betriebswirtschaftliche Interessen das gesamte Leben auf unserem Kontinent. Kulturelle Unterschiede, über Jahrhunderte gewachsen, werden durch eisernes Finanzdiktat schwarzer Nullen wegrationalisiert.

   Die Sozialsysteme werden aufgespalten und stückweise eingespart. Der Sozialstaat mit Arbeitnehmerrechten weiter ausgehöhlt. Über Rechtsvereinfachungen wird das Menschenrecht einfach übergangen. Ab 2030 reicht das Rentenalter für´s Sozialamt. So zumindest hier in Deutschland. Doch wie sieht es woanders aus?

   Besonders betroffen von dem Europäischen Finanzdiktat ist das Mutterland von Michael Aggelidis, Griechenland! Immer wieder wird der Überlebenskampf dieses einst so stolzen Landes in den Medien gezeigt: Bürgerkriegs ähnliche Zustände in der ältesten Kultur Europas, Menschen leben ohne Dach über dem Kopf auf der Straße, Banken schließen ihre Türen vor der Nase der Rentner, Spekulanten holzen die Landschaft kahl und die staatliche soziale Unterstützung wird weiterhin eingestrichen. Die derzeitige Politik von Griechenland missachtet das Menschenrecht, wie kein anderer Europäischer Staat. Nicht das Wohlergehen der Menschen in Griechenland ist das größte Anliegen der Europäischen Idee, sondern die Ausbeute der Menschen.

   Michael Aggelidis sieht einen Zusammenhang in den Kreditprogrammen [Troika] der Europäischen Zentralbank als Auslöser "über die Lage des Landes und seiner Menschen im Würgegriff der Schuldeneintreiber" und repräsentiert damit Syriaz-Deutschland. Seiner Meinung nach hat "Tsipras und die von seinen Kritikerinnen und Kritikern gesäuberte Syriza" vor Deutschland und der EU kapituliert. Das Gegenteil von dem einstigen Wahlversprechen von Syriza ist eingetreten. "Wir brauchen einen Neustart der europäischen Idee", ist sein Credo, denn: "Die Troika exerziert dies gegenüber Griechenland mit nie dagewesener Brutalität". Er fürchtet auch um die Länder Portugal und Spanien und dessen weitere Verarmung von weiten Bevölkerungsschichten: "Die Kämpfe dieser Länder haben ... die ... Finanzolligarchien ... nicht wirklich erschüttern können".


Solidarität mit Frankreich

v.l. - Michael Aggelidis, Eric Boucquet
Solidaritätsbekundung von NRW nach Frankreich
   Vor dem Hintergrund seiner Themen reiste er sofort nach seiner Wahl in den Vorstand zu den Franzosen, um sich mit den Genossen vor Ort zu solidarisieren. Dazu überreichte er offiziell die Solidaritätsresolution des Landesparteitags DIE LINKE.NRW für die Streikenden an den kommunistischen Senator Eric Boucquet, Senatsfraktion/Front de Gauche. Dass die Franzosen einen Streik wesentlich mehr Wert beimessen als die Deutschen, wird dadurch klar, dass dieser Streik von rd 1,2 Mio. Menschen bestritten wird. Michael Aggelidis hierzu: "Eine unbeschreibliche Stimmung hier in Paris! Man versteht sein eigenes Wort nicht, wir werden herzlich empfangen und gegrüsst und dürfen DIE LINKE.NRW zurückgrüssen". Weiterhin sagt er aus: "Die aktuellen Kämpfe in Frankreich und Belgien ... entwickeln unter Umständen eine andere Dimension. Werden dort Erfolge erzielt, könnte der Nimbus der scheinbaren Unbesiegbarkeit der Troika und des Hegemons [Vorherrschaft] Deutschland ins Wanken geraten" und er empfiehlt: "Auch DIE LINKE.NRW sollte sich von der Idee leiten lassen, dass die Bevölkerungen der EU-Länder wieder selbst über ihr Schicksal entscheiden: gleich ob sie eine eigene Währung einführen wollen, um sich dem Diktat der EZB zu entziehen, oder ob sie es für richtig halten, sich gegen eine Mitgliedschaft in der EU zu entscheiden".



Profil von Michael Aggelidis


Abgeordneter Michael Georg Aggelidis

Vita
FraktionszugehörigkeitLINKE
BerufRechtsanwalt
Geburtstag07.06.1962

Biographie

Geboren am 7. Juni 1962 in Dormagen; verheiratet, zwei Kinder.
Abitur 1981. Studium der Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Universität zu Köln von 1981 bis 1988. Erstes und Zweites Staatsexamen 1988 bzw. 1993. Seit 1994 selbstständiger Rechtsanwalt.
Mitglied der Partei DIE LINKE seit 2007. Vormals Mitglied des Landesvorstandes von WASG und PDS, davor langjähriges SPD-Mitglied. Von 2007 bis 2010 Mitglied des Landesvorstandes von DIE LINKE NRW.

Mitgliedschaft im Landtag

Mitglied des Landtags vom 9. Juni 2010 bis 14. März 2012. 
Einzug in den Landtag über Landesliste:
in der 15. Wahlperiode über Listenplatz 010 



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